Donnerstag, 8. Dezember 2005

Von Möchtegern-Vätern

Mein Sohn wird nächstes Jahr drei - seinen "Vater" (es schmerzt wenn ich ihn so nenne) hat er das letzte mal mit knapp vier Monaten gesehen und das nicht mal realisiert.

Er ist ein Wunschkind, in Liebe geplant - mit allem drum und dran. In jedem Gespräch kam er vor, und mit jedem Gespräch wuchs die Freude auf "unser" Kind.

Leider merkte ich auch diesmal viel zu spät an was für einen Mann ich geraten war. Machbesessen, besitzergreifend, gewalttätig. Doch es war zu spät, der kleine war schon entstanden.

Nach vielen Beleidigungen und Drohungen seinerseits brach ich den Kontakt ab, nahm ihn aber wieder auf - jedes Kind braucht seinen Vater - wieder ein Fehler. Vorwürfe und erneute Bedrohungen standen an der Tagesordnung.

Ich bekam mein Kind - er wußte davon. War aber nicht da, weder im Krankenhaus noch danach. Er kam nur vorbei um von zu Hause raus zu kommen. (Leider wurde mir auch dies viel zu spät bewußt) Warum bin ich nur immer wieder auf ihn reingefallen? Blödheit oder Hoffnung?

Er hat "seinen" Sohn hängen lassen wegen Unstimmigkeiten mit mir. Meldet sich nie, außer er hat was abzustreiten - die Vaterschaft z.b. oder wenn er mal wieder irgendwas tolles über den Anwalt klären lassen will.

FEIGHEIT - denn mit mir persönlich hat er seit damals auch nicht gesprochen. Wovor hat er denn Angst? Soll ich ihm an die Gurgel gehen? Wenn ich so überlege... das könnte sogar passieren.

An welchem Punkt wird aus einem Vater denn eigentlich ein reiner Erzeuger? Ich glaube in meinem Fall war es an dem Tag als er vor mir stand, mir sagte, dass er sich meldet und es nie getan hat.

Ich habe mich abgefunden, erziehe alleine, übernehme beide Rollen so gut ich kann, werde bald wieder arbeiten um meinem Kind ein gutes Leben bieten zu können. Dennoch weine ich seinetwegen immernoch, nicht in meinem Interesse sondern in dem meines Sohnes. Was hat er ihm mit seinen vier Monaten nur angetan um das zu verdienen?

Mein Sohn fragt nach ihm... Wie um alles in der Welt soll man einem so kleinen Kind sagen, dass der "Papa" keine Lust auf ihn hat??? Ich überspiele solche Situationen so geschickt wie ich nur kann doch ewig geht das nicht gut - und dann?!?

Väter sind eines des wichtigsten Bestandteile im Leben eines Kindes. Warum ist das für so viele Männer nicht verständlich?

...

Es ist dunkel geworden, schon vor Stunden. War es denn heute mal hell? Wohl kaum, alles grau in grau. Passend zu meiner Gefühlslage.

Es hat sich nichts geändert seit ich heute Morgen so unsanft geweckt wurde - ganz im Gegenteil.

Viel zu spät kam ich nach Hause, zu spät für den Mittagschlaf (übermüdete Kinder schaffen mich), zu spät um was anständiges zu kochen (wer will Nachmittags noch zu Mittag essen?)

Irgendwie haben wir den Tag hinter uns gebracht - und jetzt?

Während andere aneinander gekuschelt, bei Kerzenschein den Abend ausklingen lassen sitze ich vor meinem "Partner" und mache mir so meine Gedanken - es kommt nichts gutes bei raus - und trinke meinen Frustkakao.

Einsam war ich gestern, heute Morgen - bin es jetzt noch und wenn ich morgen geweckt werde bin ich es auch noch... Wirklich alleine bin ich nie aber oft genug fühl ich mich so. Wie jetzt auch...

Aufstehen...

Der Wecker klingelt, es ist gerade mal sieben Uhr. Ich hab eine Nacht hinter mir die gefüllt war von "Schlaf jetzt, es ist Haiazeit!" und "Nein, wir spielen jetzt nicht!"

Keine fünf Stunden Schlaf und ich bin schon wieder auf den Beinen und das auch nur weil ich mir wieder Arbeiten aufgehalst habe die auch jemand anders machen könnte.

Der Kaffee schmeckt scheußlich bitter aber der Zucker ist mir ausgegangen und Milch ist auch keine mehr da. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein guter Tag beginnen soll aber ich lass mich mal überraschen.

Eben saß ich am Küchenfenster, im Haus gegenüber ziehen schon wieder Leute aus. Ich hoffe, dass diesmal jemand einzieht mit dem ich mich vielleicht anfreunden kann, aber die Wahrscheinlichkeit ist gering, also zurück zur Tagesordnung.

Wie schon so oft habe ich das Gefühl, dass meine Wohnung immer kleiner, die Welt nicht mehr Hell und mein Leben nicht besser wird. Mein einzigster Lichtblick an diesem Morgen ist mein Sohn - der sich derzeit aber lieber alleine beschäftigt als mit mir. Also sitz ich wieder hier, vor meinem "Freund". Doch eigentlich will ich wieder ins Bett und den Tag verschlafen.

Es ist wieder einer dieser Tage an dem ich was vermisse und mich schrecklich alleine fühle... Hoffentlich wird das heute noch besser...

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